Der Ton macht die Musik und das Licht bricht die Farben, während der L 319 und oder O 319 Freund fortwährend rätselt, ob sich denn der Farbton des Innenraumes nicht doch oder doch nicht in Erfahrung bringen ließe. Diese ungelöste Frage raubt mir die Sinne bzw. das, was von denen noch übrig ist, derweil der einst gelöste Lack längst stumpf das Führerhaus ermattet.
Folgende Informationen möchte ich aus verschiedenen Beiträgen zu diesem Thema mit dem Anspruch an Unvollständigkeit zusammentragen:
Mani Autocross bringt die Information ein, dass es sich bei der sichtbaren Oberflächenbehandlung im Innenraum und im Motorraum nur um eine Grundierung und nicht um einen klassischen Lackaufbau handelt. Dies untermauert Mani, wohl mit umfangreicher 319er-Erfahrung bzw. -Erstehung behaftet, mit dem schlagkräftigen Argument, dass ein in seiner Verwahrung befindliches Altneublechteil, genauer gesagt eine bislang unbenutzte Ersatzteilfahrerhaustüre, im gleichen Farbton grundiert sei wie eben der Innenraum der Führerhäuser und die Motorräume. Ganze halbfertige Fahrzeuge haben so die Werkshallen der Daimler-Benz A.-G. verlassen und vollkommen unvollkommen ihre Reise zu so manchem Aufbauhersteller angetreten - den allem Anschein nach glaubwürdigen Erkenntnissen und Schlussfolgerungen zufolge mit lediglich einer Schicht auf dem Blech, wobei die Schicht nicht jeden Schacht erreicht hat, wie Peter brizzel fotodokumentarisch unter löchrigen Beweis stellt:
Während ich das zweifellos belastbare Argument noch anzweifle (man möge mir dies wohlwollend als Zeichen eines zeitweilig wachen Geistes nachsehen), lässt Administrator Elo Michael Bilder sprechen.
Zitat aus dessen beigestellter Prospektseite:
"Bevor die Schnell-Lieferwagen und Klein-Omnibusse in ihre werbewirksam fröhlichen Farben >> eingekleidet << werden, erhalten die Rohkarosserien die Grundierung, Rostschutz und Untergrund für den später aufgetragenen Lack zugleich."
Ganz entgegen meiner Annahme, dass eine erste und einzige Schicht kaum Haftvermittler und Rostschutzgrund in sich vereint haben können würde, belegt das Straßenbild der Lackstraße, dass Mani längst im Bilde ist, was auf den Straßen war und ist.
Das sind für mich als eher Neuling dieser Thematik höchst aufschlussreiche Erkenntnisse, auch wenn an dieser Stelle weder der Farbton noch der Glanzgrad noch gar das Multifunktionsmaterial an sich, in Form von Hersteller und Bezeichnung, jeweils einst, bekannt wäre.
Zum guten Ton will ich denn zumindest Diskussionsmaterial statt bzw. wenn schon nicht originales Lackmaterial beisteuern. Nicht Data Mining, Meinung zu Daten ist gefragt:
Was wollen uns diese Bilder sagen? Nichts. Sie machen mich sprachlos. Diese Datenkarten, gehörend zu einem L 319, weisen mit dem Baumuster 319001 10 die Ausführung L (wie Lieferwagen) als Fahrgestell mit Bodenrahmen und Fahrerhaus aus, motorisiert mit einem Ottomotor M121.926, siehe hier:
Es darf zum Fahrgestell unterstellt werden, dass ein solches eher grundiert ausgeliefert wurde als ein lösungsmittelhaltig lackierter Kastenwagen an die (später) aufgelöste Bundespost im appetitlichen honiggelb RAL 1005, wobei Ziffer 1 an erster Stelle für die Kategorie Gelb und Beige steht. Merken Sie sich das! Somit erscheint die Angabe im Feld Lackierung auf diesen Datenkarten von besonderer Bedeutung: Lackierung UT 035.
Die Abkürzungen UT und OT stammen aus dem Pkw-Bereich und ermöglichten die farbenfrohe Dokumentation eines zweifarbig lackierten Mercedes, beispielsweise, sehr reduziert ausgedrückt, ohne Rücksicht auf wohlklingende Farbtonnamen wie etwa horizontblau oder papyrusweiß, eine weiße Heckflosse mit schwarzem Dach. UT stand für Unterteil, OT für Oberteil, wobei UT damit für den Farbton der "Hauptlackierung" stand.
UT 035... UT 035... UT 035..., ... grübel grübel... derzeit nur als mündlich überliefert, nicht wissend, daher glaubend dunkelgraubeige erinnernd, stand so manche, nicht jede, Farbtonnummer bei Daimler-Benz in Verbindung zur einstigen Normierung des Reichsausschuss für Lieferbedingungen, kurz RAL. Man oder Mani stelle sich vor, was aus der 035 wird, wenn man nicht 1 und 1 zusammenzählt, sondern der Zahl 035 die Ziffer 1 voranstellt: 1035. Nicht jeder kann sich ausrechnen, was 1 + 035 ergibt, aber möglicherweise lautet das Ergebnis: 1 und 035 = 1035, was als RAL 1035 perlbeige in den Büchern steht.
Gib dir die Kugel: http://color-paints.ru/?p=tinting_beige
Sollte es sich als richtig erweisen, dass perlbeige RAL 1035 dem Farbton der Grundierung entspricht, ..., dann..., dann müsste "nur" noch ein Material gefunden werden, das entweder für sich alleine oder mit einem hauchdünnen Unterbau nicht nur die optische Erscheinung aufleben lässt, sondern auch die korrosionsschützende Funktion, was in Anbetracht von Wasserbasislackmaterial mehrschichtig unter die Lupe zu nehmen wäre.
Ansichtssache. Oder?
Harald