Hallo Jorg, hallo Freunde des 319ers,
mein Name ist Harald, ich bin neu hier, eine Vorstellung folgt noch.
Du schreibst:
„Spannung messen... OK, dann muß ich mir wohl doch mal einen Meßgerät für so was kaufen. Multimeter oder wie heißt das. Kann mir da jmd. ein gutes Gerät für Dummies empfehlen ?“
Ja, Multimeter ist der richtige Begriff. Multi, also mehrfach, weil mehrere Größen (z. B. Spannung, Widerstand, Stromstärke) gemessen werden können.
Beispielsweise würde dieser hier von CONRAD Elektronik für 20,- EUR deinen Bedarf abdecken:
http://www.conrad.de/ce/de/product/1030 ... 4?ref=listDu schreibst: „Ahhh ich hasse diesen Elektrik Kram. Hat sich mir nie erschlossen, Ohm Watt Volt ihr von mir.“
Für mich werden elektrische Größen vorstellbar, wenn man Elektrizität - bildlich - auf ein Wassermodell überträgt. Stelle dir einen Wasserhahn vor, an dem ein Gartenschlauch angeschlossen ist. Obwohl der Wasserhahn zugedreht ist, herrscht in der Zuleitung ein Druck. Wenn ein Stromkreis „unter Druck“ steht, spricht man von Spannung. Die Maßeinheit ist Volt. Wie bei der Maßeinheit Meter, für den unterschiedliche Maßeinheiten gültig sind (Zentimeter, Millimeter, Kilometer,…) gibt es auch für die Spannung unterschiedliche Maßeinheiten, beispielsweise Millivolt mV (ein tausendstel Volt) usw..
Zurück zum Gartenschlauch: Wenn du den Wasserhahn aufdrehst, fließt eine gewisse Wassermenge. Der Durchfluss lässt sich an einer Wasseruhr ablesen. Bei der Elektrizität wird Strom in Ampère gemessen (A), auch Milliampère mA usw.. Übrigens wird ein Ampèremeter, wie die Wasseruhr, in den Stromkreis eingebunden. Also sozusagen Stromkreis auftrennen, Amperèmeter dazwischen hängen, und bei fließendem Strom den Wert ablesen.
Nochmal zum Wasserschlauch: Zusammen mit dem in der Leitung herrschenden Druck bestimmt der Durchmesser des Schlauches, wieviel Wasser vorne wie rauskommt. Eine große Wassermenge unter hohem Druck entspricht mehr Leistung als eine geringe Wassermenge bei geringem Druck. Zum Blumengießen reicht wenig Power (Leistung), zum Feuer löschen braucht’s dagegen mehr. Deshalb sind die Schläuche der Feuerwehr auch größer und der Druck wird vermutlich auch höher sein als im Haushalt (?).
In der Elektrizität gilt: Spannung mal Stromstärke = Leistung. Wenn eine Glühlampe in einem Scheinwerfer für eine Leistung von 60 Watt ausgelegt ist, dann fließen in einem Stromkreis bei 12 Volt Spannung 5 Ampère. 12 V x 5 A = 60 VA oder 60 Watt. Wenn die Lampe nicht oder nur schwach leuchtet, dann kann die Spannung zu gering sein („schwache Batterie“) oder es fließt möglicherweise bei ausreichender Spannung zu wenig Strom (hoher Widerstand, vielleicht ein Stecker oxidiert). Das muss man/Mann eben messen. Wenn du bei fließendem Wasser auf einen Gartenschlauch draufstehst, erhöht sich der Widerstand und es strömt weniger Wasser hindurch.
Bei der Benutzung eines Multimeters muss über den Drehschalter die jeweilige Messgröße (Spannung oder Stromstärke oder Widerstand) und der Messbereich (zum Beispiel von 5 bis 50 Volt) ausgewählt werden. Bei der Spannung wird noch zwischen Gleich- und Wechselspannung unterschieden. Auf dem Multimeter ist ein Gleichheitszeichen das Symbol für Gleichspannung, ein Strich mit einer Wellenlinie das für Wechselspannung. Während im Haushalt Wechselspannung vorherrscht, haben wir es bei Kraftahrzeugen überwiegend mit Gleichspannung zu tun. Dass Lichtmaschinen, richtigerweise Generatoren genannt, auch eine Wechselspannung erzeugen, die gleichgerichtet wird, ist eine Geschichte für sich. Wir bleiben bei der Gleichspannung.
Fazit: Nimm einen Multimeter, stelle diesen auf den passenden Messbereich ein (für Gleichspannung größer 14 Volt). Dann die rote Messspitze an der Batterie an den Pluspol halten, den schwarzen an den Minuspol und sowohl im Leerlauf des Motors als auch bei erhöhter Motordrehzahl die Spannung messen. Gut sind etwa 14,4 Volt. Größere Abweichungen deuten auf eine defekte Lichtmaschine oder einen defekten Regler hin. Im Netz gibt es unzählige Anleitungen, wie Lichtmaschinen und Regler geprüft werden können. Das wäre ja mal was für einen 319er-Workshop: „Volt, Watt Ampère Ohm, ohne die gibt’s keinen Strom“ in der Praxis.
Anstelle der Messung an den Batteriepolen kann man die Messung auch beispielsweise an den Kontakten im Zigarettenanzünder, sofern vorhanden, messen. Nachteil: Das Messergebnis kann durch Spannungsabfall verfälscht werden. Vorteil: Keine Funkenbildung an der Batterie und somit keine Explosionsgefahr durch eventuell infolge Überladung ausgetretenem Knallgas.
Die Alternative zur Diagnose per Messung ist, du baust deine Lichtmaschine als Hauptverdächtige für die nicht erlöschende Ladekontrollleuchte aus und lässt diese z. B. bei einem BOSCH-Dienst oder bei einem x-beliebigen Autoelektriker auf dem Prüfstand prüfen. Möglicherweise sind nur die Kohlen verschlissen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und auch Freude bei der Arbeit.
Harald2